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Tiefkühlkost künftig in drei Kitas

Verwaltungsausschuss beschließt Umstellung auf Cook and Freeze

Die Stadtverwaltung will das Verpflegungskonzept in den beiden Sulgener Kindertagesstätten Oberreute und Eckenhof auf das „Cook and Freeze“ Verfahren umstellen. Seit dem Start der neuen Kita Don Bosco habe man damit sehr gute Erfahrungen gemacht, berichtete Abteilungsleiterin Kerstin Flaig im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats.

Schramberg. Bei diesem Verfahren werden die Speisen gekocht und anschließend schockgefrostet. Dadurch bleiben die Vitamine, der Geschmack und die Nährstoffe am besten erhalten.

Die Umstellung auf das neue Verfahren biete sich an, weil die bisherigen Verträge mit dem Caterer auslaufen und zum neuen Kindergarten-Jahr Preiserhöhungen angekündigt seien, so Flaig. Die Stadt müsse für das neue Verfahren Tiefkühlschränke für die beiden Kitas beschaffen. Die Heißluftgeräte dagegen werde man mieten.

Die Mensa im Kindergarten Eckenhof. Archiv-Foto: him

Essenspreis bleibt stabil

Weil mit dem „Cook and Freeze-Verfahren“ ein etwas höherer Aufwand verbunden sei, müsste man eigentlich die Arbeitszeit der Haushaltskräfte etwas erhöhen. Angesichts der angespannten Haushaltslage seien diese und die Kitas aber bereit, es mit den bisherigen Stunden zu probieren.

Flaig rechnet auch damit, dass man dank der Umstellung den Essenspreis in Krippen und Kitas bei 3,20 und 3,70 Euro halten könne.

Thomas Brantner (CDU) lobte die Bereitschaft der Kitas, auf weitere Stunden zunächst zu verzichten. Er erkundigte sich nach den Kosten. Da liege man beim Personal etwas höher, dafür sei der Einkauf günstiger. Der städtische Haushalt werde nicht belastet. Die Mittel für die Tiefkühlschränke stünden im Haushalt bereit, versicherte Flaig.

Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) gab zu bedenken, dass dem Caterer so Essensmengen entfielen und dadurch möglicherweise die Preise an anderer Stelle etwa bei den Schulen steigen könnten. Auch überzeuge sie das Massenprodukt Tiefkühlkost nicht wirklich.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr versicherte, die Essenspreiserhöhungen bei den Schulmensen hätten nichts mit dieser Umstellung zu tun. Diese seien schon vorher angekündigt worden. Bei der neuen Kost sei das Essen kindgerechter. Für Ältere sei das Essen des Caterers sehr gut, für Kinder aber manchmal doch stark gewürzt. Mit Cook and Freeze könne man das „besser steuern“.

Die Mensa im Don-Bosco Kindergarten am Tag der offenen Tür. Foto: him

Weniger Abfall

Udo Neudeck (Freue/Neue Liste) wies darauf hin, dass künftig weniger weggeworfen werden müsse. Damit sei es nachhaltiger. „Es wird nichts weggeworfen, was die Kinder nicht essen mögen.“ Er rechne damit, dass sich auch der Caterer auf die neuen Verfahren umstellen müsse.

Auch Flaig betonte, der Abfall sei „ein großes Thema in den Kitas“. Bei Cook and Freeze könnten die Einrichtungen genauer portionieren und auf die aktuellen Kinderzahlen und -wünsche eingehen und das Essen genauer portionieren. Immer mal wieder gebe es in Don Bosco „Restetage“. Die kämen bei den Kindern besonders gut an, weil dann die Kinder ihr Lieblingsessen bekommen könnten. In Don Bosco sei der Zuspruch groß. Mehr als die Hälfte der Kinder esse dort zu Mittag.

Bei einer Enthaltung von Tanja Witkowski stimmte der Ausschuss der Umstellung auf das neue Verfahren zum Start des neuen Kindergartenjahres zu.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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